Christliche Gemeinde Grassau

Geschichte

Unsere Geschichte – im Großen und Ganzen

Wenn man das Neue Testament unberücksichtigt lässt, auf das sich jede christliche Gemeinde bezieht, liegt unser Ursprung ca. 500 Jahren zurück. Damals übersetzte Martin Luther die ganze Bibel ins Deutsche. Somit konnte die Botschaft von Jesus Christus zum ersten Mal von einer breiten Masse selbstständig gelesen werden. Dies war der Beginn für eine geistliche Reformation in großen Teilen Europas.

Die katholische Kirche ließ sich von dieser Glaubenserneuerung leider nicht erfassen und bekämpfte damals den durch die Bibel geprägten Glauben. So kam es bald zum Bruch mit ihr. Es entstanden daraufhin drei große Zweige der Reformation: die Lutheraner, die Reformierten und die „Täuferbewegung“. Letztere unterschied sich von den anderen dadurch, dass auch die Kindertaufe und jede staatskirchliche Struktur abgelehnt wurden. Der Mensch sollte sich für den Glauben an Christus entscheiden, ohne kirchliche Vorgaben zu erhalten.

Ab 1536 war diese Bewegung maßgeblich durch den Holländer Menno Simons, einem ehemals katholischen Priester, beeinflusst und ließ sich nach ihm Mennoniten nennen, um sich auch gegen negative Entwicklungen unter den Täufern abzugrenzen. Ihre Devise war: Folge Jesus Christus, lebe nach der Bergpredigt und liebe deine Feinde. Trotz der harten Verfolgung durch weltliche und kirchliche Machthaber breiteten sich diese freikirchlichen Gruppen durch die folgenden Jahrhunderte immer weiter aus. Sie fanden ihre größte Verbreitung zunächst in der Schweiz, in Holland und in Nord- und Mitteldeutschland.

Ein weiterer Einfluss kommt von dem anglikanischen Pfarrer John Nelson Darby (1800-1882). Auch er unterstrich die freiwillige Glaubensentscheidung, sowie die Aufhebung der Trennung von Laien und „Profis“ bzw. Klerikern. Außerdem betonte er das Mahl des Herrn, welches jeden Sonntag gefeiert wird.

Dies sind die geschichtlichen Quellen, aus denen die Christliche Gemeinde Grassau kommt.

Unsere Geschichte – im Kleinen und Speziellen

1995 – Menschen hörten das Evangelium und der erste Bibelkreis in Staudach wurde ins Leben gerufen. Die Hauskreisgastgeber schlossen sich später der Christlichen Gemeinde in Aufham an und so wurde dieser Kreis von „Aufham“ betreut.

2005 – Die Gruppe festigte sich und man beriet intensiv über die Gründung einer Christlichen Gemeinde. In dieser Zeit wurde ein regelmäßiges Kinderprogramm: „Die Jungschar“, eine Bibel- und Gebetsstunde, eine Frauenstunde und eine Brüderstunde eingerichtet.

2006 – Ab dem 1. Januar fanden monatliche Hausgottesdienste statt.

2008 – In diesem Jahr gab es durch ungleiche Vorstellungen des Fortgangs einen bedauerlichen Rückschlag. Die Arbeit geriet ins Stocken. Zwar liefen die meisten Veranstaltungen weiter, aber der Gedanke, eine Gemeinde zu gründen, wurde auf Eis gelegt.

2011 – Zwei Ehepaare aus der Evangelischen Freikirche in Traunreut hatten den Wunsch im Achental das Evangelium weiterzusagen. Sie wurden von der Traunreuter Freikirche dabei unterstützt. Aus dieser Arbeit entstanden zwei Bibelkreise.

2013 – In diesem Jahr trennten sich die Ehepaare. Eines arbeitete wieder verstärkt in Traunreut mit und das übrig gebliebene weiter im Achental. Deutlich wurde dabei, dass man unbedingt Unterstützung braucht.

2014 – Am 18. Januar hat dieses Ehepaar alle ihnen bekannte Christen in den kleinen Heftersaal eingeladen, um das Thema Gemeindegründung zu besprechen. Der Gedanke war: Wenn Gott hier Lichter angezündet hat, dann möchte er sie auch zu einem Leuchter zusammenführen. Jeder der 30 Teilnehmer wurde herausgefordert für dieses Anliegen zu beten und Gott zu fragen, ob er dabei sein soll und ggf. auch seine jetzige Gemeindeleitung um Erlaubnis zu bitten. Am 16. Februar trafen sich 12 Personen aus sehr unterschiedlichen Gemeindehintergründen um bei der Gemeindegründung mitzuwirken. In der Regel traf man sich ab diesem Zeitpunkt wöchentlich um zu beten und über die anstehenden Dinge auszutauschen. Das Team schrumpfte mit der Zeit auf 4 Ehepaare. Mit der Einsetzung von Ältesten (die Gemeindeleitung) wird die Arbeit dieser Gruppe beendet.

2015 – Der erste öffentliche Gottesdienst wurde am 1. März im kleinen Heftersaal mit vorherigem Abendmahl gefeiert. Am 21. Juni war die Eröffnungsfeier im großen Heftersaal mit über 200 Gästen. Im Juli konnten wir die neuen Räume der ehemaligen Gaststätte Ai Caramba anmieten und am 3. August feierten wir dort unseren ersten Gottesdienst.

Wir sind rückblickend sehr dankbar und sagen gern, dass Gott schwache Menschen gebraucht um sein Werk durchzuführen. In unserem Handzettel 7 Fra­gen an die Christliche Gemeinde, wer­den diese und weit­ere Punkte behan­delt.